Den eigenen Lebensort macht weit mehr aus als nur die eigenen vier Wände. Was zählt, ist auch das „Drumherum“: der Austausch mit den Nachbarn in einem lebendigen Quartier – mit Grün- und Freizeitflächen und guter Nahversorgung wie Geschäften, Schulen und Kitas und möglichst einem direkten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr.

Damit wir auch in Zukunft gut miteinander leben, brauchen wir lebenswerte Quartiere und bezahlbaren Wohnraum für alle. Dabei hilft eine digital gestützte, integrierte Stadtentwicklung (Stadtentwicklungsziele).

Wir wollen unsere Stadt und unsere Nachbarschaften inklusiv, sicher, widerstandsfähig, lebenswert und nachhaltig gestalten (Globale Nachhaltigkeitsziele).

Gütersloh investiert daher in zukunftsfähige Quartiere, ressourcenschonendes Planen und Bauen, neue Wohnformen und ein besseres Verständnis für die Chancen von Digitalisierung im Alltag.

Unser Ziel ist ein gutes und rücksichtsvolles Zusammenleben im Alltag in der Stadt und im Umland. Wir haben uns vorgenommen, digitale Werkzeuge auch für die Stadtentwicklung zu nutzen, beispielweise das bestehende Geoportal der Stadt Gütersloh. Gleichzeitig gilt es von Anfang an Quartier, Grünräume, Mobilität und Energie zusammenzudenken. Damit kann sichergestellt werden, dass Wohnorte eine gute Verkehrsanbindung, Energieversorgung, digitale Infrastruktur sowie Freizeit- und Erholungsangebote haben.

Uns ist es wichtig, die Bedürfnisse der Menschen und das Miteinander in gelebten Nachbarschaften in den Mittelpunkt der Gestaltung von Quartieren zu rücken: Wohnen, Arbeiten, (Zusammen-)Leben an einem Ort – mit sicheren, vielseitigen öffentlichen Räumen, gepflegten Grünräumen für vielfältige Treffpunkte, Freizeit- und Erholungsangebote, Gewerbe und Einzelhandel für die Versorgung der täglichen Bedarfe, bezahlbarer und nachhaltiger Energie und Infrastruktur. Wir wollen generationsübergreifende Alltagsorte schaffen und den Menschen vor Ort die Möglichkeit geben, ihre Quartiere und Nachbarschaften mitzugestalten.

Wie können wir zukünftig das Zusammenleben für alle verbessern?

Dabei ist es wichtig, auch die Folgen von Klimawandel und Energiewende mitzudenken und ressourcenschonende und variable Bau- und Nutzungskonzepte zu entwickeln. Digitale Werkzeuge/Instrumente – wie eine (intelligente) Kombination von Wärmepumpen, Gebäudedämmung, Photovoltaik, Sensoren und Elektromobilität – liefern bereits gute Ansätze dafür. Diese können vielfältig eingesetzt werden: in der Haustechnik, einzelnen Häusern oder ganzen Stadtteilen.

In einem Smart Home, einem „intelligenten und vernetzten Haus“, lassen sich schon heute die Raumtemperatur, die Belüftung und die Beleuchtung regeln. Haustechnik und Haushaltsgeräte werden vernetzt und können so Strom sparen und die Sicherheit erhöhen.

Ziel ist das klimaneutrale „Smarte Quartier“ (als Modellquartier), das eine effiziente Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien (z. B. Solarenergie) und einen ressourcenschonenden Umgang mit Baumaterialien beinhaltet. Dieses Quartier soll vernetzt werden: über intelligente Transportsysteme und Gebäude sowie ein innovatives Energiekonzept, die über das Internet of Things (IoT) miteinander verbunden, ausprobiert, analysiert und regelmäßig optimiert werden.

Wir wollen ein Gütersloher „Reallabor Smart Home“ für künftiges Leben und Arbeiten einrichten, das den digitalen Alltag im Quartier veranschaulichen kann. Die ehemalige Nachrichtenkaserne „Mansergh Barracks“, die seit Herbst 2019 leer steht, bietet großes Potenzial dafür: Das Mansergh Quartier soll in den nächsten Jahren im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern und mithilfe digitaler Werkzeuge der Stadtentwicklung zu einem klimaoptimierten „Quartier der Zukunft“ mit einem neuen Mobilitäts- und Energiekonzept entwickelt werden

Wir wollen bestehende und neue Nachbarschaften gestalten über:

• eine praktische, anwendungsbezogene Gestaltung „von der Idee zur Umsetzung“ mit Reallaboren
• eine innovative und zukunftsweisende Quartiersentwicklung des Mansergh Quartiers zur Erprobung neuer, digitaler Technologien
• Beteiligungsformate im Quartier, bei denen alle die Möglichkeit haben, sich einzubringen
• eine Quartiersplattform, auf der sich Nachbarn zusammenfinden, mit der Stadt Kontakt aufnehmen, gebündelte Informationen finden, Tools oder Expertenberatung nutzen und selbst Initiativen starten können.

Das Ziel „Zukunft im Quartier“ wurde als zusätzliches wichtiges Thema im Prozess des Digitalen Aufbruchs herausgearbeitet.