Wo liegen Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für Bildungs- und Kultureinrichtungen des 21. Jahrhunderts? Was zeichnet Lern- und Kulturstandorte der Zukunft aus?
Das Denklabor „Bildung und Kultur in der digitalen Welt“ hat für Gütersloh diese Ziele herausgearbeitet: Kultur- und Bildungsangebote sollen für alle jederzeit leicht zugänglich sein – von klein auf bis ins hohe Alter. Dazu sollen in Gütersloh neue Lernorte geschaffen und bestehende Orte in der Stadt als feste Anlaufstellen für lebenslanges Lernen gestärkt werden. Damit soll auch der Austausch und die Begegnung zwischen den Kulturen belebt werden, denn: Wir wollen die gesamte kulturelle Vielfalt der Stadt abbilden.
Die digital geprägte Wissens- und Informationsgesellschaft ist dynamisch. Wissen in der digitalen Welt hat eine neue Struktur, daher ist es wichtig, dem personalisierten Lernen mehr Raum zu geben. Es geht darum, Perspektiven zu öffnen, multiprofessionelle Teams zu bilden, damit neue, kreative Prozesse für die Zukunft entstehen. Ebenso wichtig ist es, digitale und analoge Lernformen miteinander zu verschränken und voneinander zu lernen – das ganze Leben lang.
Auch Theater-, Konzert- und Ausstellungsorte können die Chancen nutzen, digitale Themen vermehrt aufzunehmen und sich mit ethischen Fragen auseinander zu setzen.
Gemeinsam mit dem Denklabor „Zukunft der Arbeit“ verfolgt dieses Denklabor die zentrale Projektidee „NETZ.WERK GT“. Vielfältige weitere Ideen zum Thema Bildung (u. a. „Bildungsinkubator“) sind hier entstanden.
Wie können durch digitale Infrastrukturen Ressourcen geschont werden und ein gesundes Stadtklima entstehen? Die Chancen einer nachhaltigen Digitalisierung sind vielfältig – das zeigte sich in den Themen und Ideen dieses Denklabors.
Im Denklabor „Nachhaltige Lebenswelten“ ging es darum, wie Gütersloh seinen Bürger*innen neue Perspektiven für ein langfristiges Wohlergehen schaffen kann. Dazu sollen u. a. digitale Prozesse und Technologien gezielt nachhaltiger gestaltet werden. Bildung, Forschung und Innovation sind der Schlüssel, um Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenzuführen. Es geht um einen Bewusstseinswandel zugunsten von allen Menschen.
Ein gesundes Stadtklima kann durch umwelt- und klimafreundliche Technologien verbessert werden. Mit digitalen Lösungen wollen wir die Energiewende gestalten und den Umweltschutz verbessern. Dazu möchten wir Ressourcen, Energie und Produkte von der Erzeugung bis zur Entsorgung als Gesamtheit (Kreisläufe) betrachten. In diesem Zusammenhang wurden beispielsweise auch Lieferketten von Produkten, ein Nachhaltigkeitsratgeber, ein „Digitalisierungs-Coach“ als Übersicht zu lokalen Portalen in Gütersloh oder Sharing-Konzepte für nicht täglich benötigte Gegenstände diskutiert.
Technologien, wie Sensorik, können helfen, Daten über den Zustand und die Veränderungen der Umwelt zu erheben und zu analysieren. Sie können steuern, wie die knapper werdenden Ressourcen möglichst sparsam und effizient eingesetzt werden. Daher hat dieses Denklabor die Projektidee „Nachhaltigkeit durch Sensorik (LoRaWAN)“ für Gütersloh herausgearbeitet. LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) ist eine Funktechnologie, die durch automatische Messungen Energieverbräuche optimieren kann und vielfältig einsetzbar ist.
Der digitale Wandel liefert einen Werkzeugkasten für die gesamte Stadtgesellschaft: Die Bürgerinnen und Bürger stehen im Mittelpunkt transparenter und helfender digitaler Tools – als neue Services einer aktiven Stadt und Verwaltung.
In Zentrum der Diskussionen des Denklabors „Neue digitale Öffentlichkeit“ standen die Themen Bürgerservices und digitale Verwaltung (E-Government). Ziel ist es, den Bürger*innen einen unkomplizierten und nachvollziehbaren Zugang zu Informationen und Dienstleistungen der Stadt zu ermöglichen. So erlaubt das Gütersloher Bürgerportal bereits heute schon, viele Behördengänge online zu erledigen.
E-Government soll Verwaltungsprozesse automatisieren, beschleunigen und transparent machen. Dazu soll eine zukunftsgerichtete Verwaltung nach den Bedürfnissen der Stadtgesellschaft gestaltet werden. Demokratische und gesellschaftlich Teilhabe kann so gefördert werden.
Als zentrale Forderung wurde herausgearbeitet, dass der Erwerb digitaler Kompetenzen für alle Menschen vereinfacht werden soll. Helfen können dabei digitale Angebote/Tools, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen zugeschnitten sind. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass Privatsphäre und Daten – trotz gewünschter Transparenz – geschützt sind.
Ergebnis der Arbeit im Denklabor „Neue digitale Öffentlichkeit“ sind die Projekte „GeT Info“, „GeT Stream“ und der Podcast „Townhall Talk“.
Wie lässt sich der Weg für zukunftsfähige Mobilitätsformen in Gütersloh ebnen? Wie können wir den Alltag mit digitalen Technologien vereinfachen, uns besser und flexibler durch die Stadt bewegen und ihre Attraktivität erhöhen?
Das Denklabor „Vernetzte Mobilität“ beschäftigte sich damit, wie wir uns im Alltag besser und flexibler durch Gütersloh bewegen können. Wie lassen sich zukunftsfähige Mobilitätsangebote und eine integrierten Verkehrsplanung fördern, die verschiedene Mobilitätsformen zusammendenkt – zu Fuß, mit dem Fahrrad, E-Scooter, PKW oder ÖPNV? Das wurde als Basis für die Gestaltung einer lebenswerten, attraktiven Stadt diskutiert.
Digitale Instrumente sind wichtig für höhere Verkehrssicherheit, Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit – auch im Hinblick auf eine ressourcenschonende, umwelt- und klimafreundliche Mobilität. Wir wollen neue Angebote für die individuelle Mobilitätsgestaltung in Gütersloh anbieten. Der Zugriff und die Erreichbarkeit von öffentlichem Nahverkehr und Sharing-Konzepten soll verbessert werden. Dazu sollen Mobilitätsstationen zukünftig unterschiedliche Verkehrsmittel miteinander verbinden.
Die Grundbedingung ist auch hier die Teilhabe aller Bürger*innen: Neue Anwendungen dürfen keine zusätzliche Hürde darstellen. Wir wollen mobiler werden und Gütersloh über die Stadtgrenzen hinaus mit der Region (Ostwestfalen) stärker vernetzen.
Als Projektideen in diesem Denklabor wurden Mobilstation / Mobility Hubs für Gütersloh, Smart Parking für Gütersloh, „Verkehrsflusssteuerung durch Einsatz von Sensorik und KI“ herausgearbeitet.
Was bedeutet Arbeit im digitalen Zeitalter? Wie schaffen wir Rahmenbedingungen für interessante, neue Arbeitsplätze? Wie kann Gütersloh auch für junge Unternehmen und Start-Ups ein attraktiver Standort werden?
Das Denklabor „Zukunft der Arbeit“ hat den Einfluss des digitalen Wandels auf unseren Arbeitsalltag diskutiert: Dank moderner Kommunikationstechnik können wir immer und überall arbeiten. Bestehende Produktions- und Logistikprozesse werden neu organisiert, neue Dienstleistungen entwickelt, es entstehen neue Jobs und Berufsfelder. Der Fortschritt bietet Chancen für eine Verbesserung der Arbeitsqualität.
Gütersloh soll zu einem Standort für neue Forschungs- und Geschäftsmodelle werden, an dem intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien und innovative Produkte gefördert werden. Insbesondere jungen Menschen, jungen Unternehmen und Start-Ups sollen in Gütersloh Perspektiven geboten und dafür die notwendigen Infrastrukturen geschaffen werden.
Wichtig ist dabei auch immer die Förderung von lebenslangem Lernen, Weiterbildung und der Ausbau von Medienkompetenz. Gemeinsam mit dem Denklabor „Bildung und Kultur in der digitalen Welt“ arbeitet dieses Denklabor daher an der Projektidee „NETZ.WERK GT“.